Lerne zu investieren
Die 2019 gegründete Krypto-Börse hat ihren Hauptsitz auf den Bahamas und zählt zu den Spitzenbörsen für Kryptowährungsderivate. Sie bezeichnet sich selbst als Börse „von Tradern für Trader“ und spielt damit auf den Gründer Sam Bankman-Fried an, einem ehemaligen Trader von Jane Street Capital.
FTX setzt seinen Fokus klar auf den Futures Markt. Von den über 180 gelisteten Kryptowährungen, kann nur weniger als die Hälfte (75) auf dem Spotmarkt (1:1 Tausch gegen Fiat Währungen) gehandelt werden. Der Rest kann ausschließlich in Form von Kontrakten bzw. Derivaten auf dem Prognosemarkt erworben werden. Hier gibt es die Wahl aus verschiedenen Produkten wie Futures, Optionskontrakten, etc. Ihr kauft dabei nicht den Coin selbst, sondern wettet auf eine Kursentwicklung. Das Risiko aber auch der potenzielle Gewinn können dabei mit einem sogenannten Hebel bis zu verhundertfacht werden. Eine Funktion, die zukünftig sehr interessant werden wird, ist die sich aktuell noch in der Entwicklung befindende „Quant-Zone“. Diese wird ein spezieller Bereich auf der Plattform sein, in welchem User komplexe Handelsstrategien entwickeln, austauschen und auf ihre Trades anwenden können. Dabei lassen sich „Handelsregeln“ festlegen, die unter bestimmten Gegebenheiten greifen (automatisierter Handel). So können Trades komplett automatisiert werden. Der Unterschied zu einem Trading-Bot liegt darin, dass das Skript individuell angepasst werden kann.
Für Anfänger bietet FTX die ehemalige Blockfolio-App als Broker an. Hiermit lassen sich die verschiedensten Cyberdevisen per Market-Order (Direktkauf) kaufen und verkaufen. Es gibt einen separaten Reiter für News und das eigene Portfolio kann getrackt werden. Allgemein ist alles sehr simpel und übersichtlich gestaltet. Eine Desktop-Version existiert nicht. Diese wird zusammen mit einer separaten App in Form von FTX Pro angeboten. Der Slogan „Von Tradern für Trader“ ist hier Programm. Im Gegensatz zur normalen App handelt ihr bei Pro nicht über einen Broker, sondern an einer Börse. Das Layout ist dementsprechend komplexer und bietet deutlich mehr Funktionen. Besonders gut gefällt uns wie transparent und übersichtlich die Handelskonditionen ausgegeben werden. Statt stundenlang in sperrigen Untermenüs danach zu wühlen, klickt ihr bei der Pro App einfach auf den Reiter „User“ und erhaltet alle essenziellen Informationen von Gebühren bis zur eigenen Account-Sicherheit schön übersichtlich untereinander aufgelistet. Dennoch raten wir Anfängern zur normalen App, erfahrene Trader werden allerdings mit der Pro Version ihren Spaß haben. Zuletzt wäre noch wichtig zu erwähnen, dass alle von FTX angebotenen Applikationen leider nur auf Englisch verfügbar sind.
FTX unterstützt fünf Fiat-Währungen, darunter auch Euro und USD. Einzahlungen können per SEPA-Überweisung (Instant und Normal), sowie Debit- und Kreditkarte vorgenommen werden. Gebühren fallen dabei keine an. Leider funktionierte in unserem Praxistest, trotz mehrmaliger Versuche über verschiedene Banken, die Einzahlung mit Instant-SEPA nicht. Normale SEPA-Überweisungen dauern bei FTX ungewöhnlich lange. Teilweise müssen Kunden zwei Wochen warten, bis der überwiesene Betrag auf ihr Wallet gutgeschrieben wird. Bei unserem Versuch der Einzahlung via Debit- und Kreditkarte wurden wir darauf hingewiesen, dass über diesen Weg nur Einzahlungen in USD akzeptiert würden und demnach eine Fremdwährungsgebühr berechnet wird. Für Auszahlungen unter 10.000$ verlangt FTX eine satte Pauschalgebühr von 75$, alles darüber ist kostenlos.
Die Trading-Gebühren bei FTX sind die niedrigsten auf dem gesamten Markt. Für das Aufgeben einer Limit- oder Stoporder zahlt ihr 0,02% Gebühren, beim Direktkauf als Taker 0,07%. Wer mit Hebeln handeln möchte zahlt zusätzlich eine Verwaltungsgebühr von 0,03% pro Tag, sowie 0,10% Pauschalgebühr für gehebelte Token. Ab einem Hebel von 50 erhöhen sich die Trading-Gebühren zusätzlich um 0,02%, ab 100x um 0,03%. Überlegt euch also gut, ob es sich wirklich lohnt eure Trades zu hebeln, besonders wenn ihr vorhabt eine Position länger zu halten. Wer Gebühren sparen möchte hat die Möglichkeit dies durch das Halten des nativen Tokens (FTT) zu tun. Bereits ab einer gehaltenen Menge von 100$ in Form von FTT spart ihr nochmals 3% auf alle Gebühren.
Laut eigener Aussage steht die Sicherheit bei FTX an erster Stelle. Dafür setzt die Plattform auf Branchenstandards wie beispielsweise die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) oder den Fingerabdruck/Face ID. Obwohl der Hauptsitz der Exchange auf den Bahamas ist, besitzt FTX über die Zubr Exchange (Gibraltar) eine gültige Lizenz für Europa. Eure gekauften Coins werden bei FTX in einer Hot-Wallet gelagert. Daher solltet ihr bei größeren Investitionen eine externe Cold(offline)-Wallet parat haben. Zwar gab es bisher keine bekannten Hackerangriffe auf FTX, mit ihren knapp über 2 Jahren ist die Krypto-Börse aber auch noch relativ jung.
Der Kundenservice von FTX enttäuscht leider. Der einzige Weg an Hilfe zu gelangen, führt über E-Mail oder das altbekannte Ticket-System. Mails bleiben wochenlang unbeantwortet und auf eingereichte Tickets bekommt ihr auch erst nach 2-3 Tagen eine Antwort. Da ist noch deutlich Luft nach oben. Wenn dann reagiert wurde konnte das Problem allerdings schnell gelöst werden. Da die Plattform nur auf Englisch verfügbar ist, gilt dasselbe natürlich auch für den Kundenservice.
Wer mit derivativen Produkten handeln möchte, ist bei FTX definitiv an der richtigen Adresse. Die Auswahl an Derivateprodukten sucht ihresgleichen. Ein wahres Paradies für Daytrader, insbesondere im Hinblick auf die günstigen Gebühren. Spannend wird zudem das angekündigte Feature „Quant Zone“. Dafür müssen Nutzer auf einen ordentlichen Kundenservice verzichten und mitunter Ewigkeiten auf ihre Einzahlungen warten.
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